01.12.2007

Pressemitteilung Blühendes Weihnachtswunder!

Es ist ein Ros' entsprungen / aus einer Wurzel zart… Wer kennt es nicht, dieses Weihnachtslied aus dem 16. Jahrhundert., das in seiner ersten Strophe in verschlüsselter Form auf die Geburt des Gottessohnes anspielt. Blühende Rosen im Freiland zur Weihnachtszeit sind bei uns tatsächlich keine Seltenheit. Doch in diesem Lied geht es nicht um Beet-, Strauch- oder Kletterrosen, sondern um die Christrose. Nach volkstümlicher Überlieferung wird das Werk einem Mönch zugeschriebne, dem bei seinen Winterspaziergängen eine Blume aufgefallen war, die der Eiseskälte trotzte und ihre weißen Blüten mit dem goldenen Inneren über dem Schnee entfaltete. In der Folge wurde die Christrose zum Symbol für das Ereignis in der Christnacht.

Dank gärtnerischer Meisterleistung ist die Pflanze, in der Natur wegen ihrer Seltenheit geschützt, längst zu einem Massenartikel geworden. Wenn der Name auch eine Rose vorgaukelt, so hat das Hahnenfußgewächs nur mit dem Laienauge betrachtet etwas mit der Rosenfamilie zu tun.

Am bekanntesten ist die edle Christrose (Helleborus niger) mit ihren schneeweißen Blüten, die mitten im Winter in Form einer Rose aufblüht. Allerdings blüht die Christrose längst nicht immer zu Weihnachten, so dass sie besser Schneerose genannt würde, da sie ihren Blüten tatsächlich durch die Schneedecke streckt und den Schnee um sich herum zum schmelzen bringen kann.

Helleborus niger wurde wegen ihrer auffälligen weißen Blüten und ihrer frühen Blütezeit schon in alter Zeit in die Gärten geholt. Die Christrose diente aber auch als Heilpflanze; genutzt wurden ihre schwarzbraunen Wurzelstöcke, welche Glykoside und das Saponin Helleborin enthalten.

Die Droge fand vor allem als Herzmittel und harntreibendes Mittel Verwendung, außerdem wurde aus den pulverisierten Wurzeln Niespulver hergestellt. Volkstümlich wird Helleborus niger daher auch als schwarze Nieswurz bezeichnet. Christrosen sind wertvolle Gartenstauden, die wüchsig und langlebig sind. Die in den Kalkalpen und im nördlichen Apennin heimische Helleborus niger gedeiht am besten in kalk- und humusreichen, lockeren Böden, mit guter Dränage. Eine gelegentliche Kalk- u. Kompostversorgung ist in unseren eher sauren Bundsandsteinverwitterungsböden daher angebracht. Als Flachwurzler verträgt die Christrose das Umpflanzen nur sehr schlecht und sollte deshalb auch nicht geteilt werden. Die ledrigen, dunkelgrünen Blätter sind immergrün.

Ein idealer Standort ist der Gehölzrand in Verbindung mit anderen Frühlingsblühern, wie Leberblümchen, Winterlingen oder Schneeglöckchen. Gerne werden Christrosen auch in der Nähe zum Haus gepflanzt, wo sie im Winter vom Fenster aus zu betrachten sind.

Da es während der Blütezeit der schwarzen Nieswurz kaum Insekten gibt, haben die einzelnen Blüten wegen der schlechten Bedingungen eine lange Lebensdauer, um die Chancen eines Insektenbesuches zu vergrößern. Oft sind auch Insekten zu beobachten, die sich in den Blüten sonnen, denn die parabolspiegelartigen Gebilde fangen die Winter- und Frühjahrssonnenstrahlen besonders gut auf.

Die Christrose kann einem durchaus die Augen öffnen für die verschiedensten Wunder, die diese Welt zu bieten hat. Für die Christen aber ist und bleibt die Blume, die der düsteren Winterzeit ihre leuchtenden Blüten öffnet, ein Symbol für die Christnacht, ganz wie es das alte Kirchenlied in der dritten Strophe beschreibt: „Das Blümelein so kleine/ …Wahr' Mensch und wahrer Gott/ hilft uns aus allem Leide/ rettet von Sünd' und Tod.“

Weitere Infos erhalten Sie beim Fachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt Miltenberg, Herrn Roman Kempf, unter Telefon 09371 501-582.

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